BMW E30 325i Cabriolet – Baujahr 1987
+++ gesucht + gefunden + fährt + revidiert + fährt +++
The Story of a Driver’s-Car – unser dritter Dreier.
© W. Jung ♦ 2023 – 2025
Next Project 2024 – E30 325i Cabrio gesucht
Kommentar von Lady (2024): Jetzt ist er (der Driver) ganz durchgeknallt!
Gesucht wird ein
BMW E30 325i Cabriolet NFL
(Nach Facelift, also nach 09/1990)
Optionen:
– unverbastelt möglichst im Originalzustand
– unfallfrei
– Schalter
– Lackierung nicht schwarz oder grün
– Leder (nicht schwarz)
Das ist der legendäre
Reihen 6-Zylinder M20B25!
Er wurde damals auch im 325i verbaut. Es handelt sich um einen 2,5 Liter Einspritzmotor mit einer Leistung von 170 PS und er ist bereits mit einem geregelten Kat. ausgestattet.
Grafik: BMW Archiv
Kommentar vom Driver (2024): Und so eine 6-zylindrige ‚Turbine‘ muss jetzt endlich herbei!
Suche – 2024
März 2024 –
dieses 325i NFL Cabrio aus der Tiefgarage zu erlösen, das wäre ein Traum. Leider wurde es mir vor der Nase weggeschnappt.
Als hatte ich es geahnt: Jetzt im November wird es bei FINE CLASSIC CARS mit 40% Aufschlag angeboten!
Nichts für ungut, das graue Leder ist Geschmackssache und es sieht zum dunkelblauen Lack schon etwas ‚mausig‘ aus.
September 2024 –
wie wär’s mit diesem ‚325i‘ NFL von der ‚Feuerwehr‘?
Leider handelt es sich um einen 320i, der zum 325i umgebaut wurde.
Damit ist dieses Exemplar, obwohl sehr gepflegt, für mich wertlos. Es ist nicht im Originalzustand!
Oktober 2024 –
im lokalen Angebot ist ein sehr preisgünstiges 320i NFL Vollcabriolet ohne Leder!
Leider handelt es sich um eine schon leicht vermooste armselige ‚Kreatur‘. Da steckt viel Arbeit drin!
Gefunden – November 2024
Rein zufällig entdecke ich bei ebay kleinanzeigen dieses E30 325i Vollcabriolet! Es steht in Berlin.
Das ist aber kein E30 NFL (Nach Facelift), sondern ein gepflegter VFL ‚Chromer‘ (Vor Facelift) Bj. 1987! Diese ‚Chromer‘ Cabrios sind besonders gesucht und haben entsprechende Preise.
Sollte das der neue turbinenhafte Traumcruiser für den Driver werden?
Fotos: ebay kleinanzeigen u. Verkäufer
Berliner Blau – Lokaltermin am 14. Dezember 2024
Kommentar vom Driver (2024): Endlich gefunden und per Handschlag gekauft –
es ist ein ‚Chromer‘ geworden – Bj. 06/1987 (VFL) im (fast) Originalzustand!
PS: Berliner Blau, auch Preußisch Blau, ist ein tiefblaues anorganisches Farbpigment. Es ist eine deutsche Erfindung und wurde 1706 erstmalig in Berlin hergestellt!
Im vorliegenden Fall handelt es sich wohl um ein im Königreich Bayern hergestelltes Blau!
Der unterschriebene Kaufvertrag wird am 07.01.2025 dem noch Eigentümer durch meinen Bevollmächtigten in Berlin übergeben. Die alten Nummernschilder überbringt mir auch dieser Bevollmächtigte am nächsten Tag nach Frankfurt. So kann bereits am 09.01.2025 auf der Gießener Zulassungsstelle das Fahrzeug umgemeldet werden.
Aus B – N 2743 H wird nun ein GI – C 3254 H. Das ist ein von mir schon lange reserviertes Wunsch-Kennzeichen zur passenden Webdomäne!. Das Fahrzeug steht aber immer noch in der Tiefgarage in Berlin. Gutes Wetter für die Überführungsfahrt muss abgewartet werden.
Fahrzeug-Historie von Driver’s-Car – 1987 bis 2025
In der Zwischenzeit kann anhand der Fahrzeugpapiere die Historie recherchiert werden!

Driver’s-Car wird 1987 im neu errichteten Regensburger BMW-Werk produziert. Es entsteht dort ein VFL-Vollcabriolet (Vor Facelift) der Baureihe E30 in royalblau metallic. Der Werkscode ist E30/2C und der Modellcode BB11. Serienmäßig mit Chrom-Stoßstangen ausgestattet, trägt es bei Oldtimer-Kennern den Kosenamen ‚Chromer‘. Als Antriebsaggregat wird der Reihen-Sechszylindermotor M20B25 verbaut. Dies ist ein erprobter und standfester 2,5 Liter Einspritzmotor mit einer Leistung von 170 PS. Das Fahrzeug hat bereits einen Katalysator.
Am 25.06.1987 rollt das Fahrzeug aus den Werkhallen und erblickt das Licht der Welt.
Es hat die HSN/TSN 0005/462 und erhält die FIN WBABB110201923269. Damit ist es eines von 142.634 hergestellten BMW E30 Vollcabriolets.
Fotos: BMW Archiv
Oldtimer fahren Oldtimer ….!
Der bekannte Berliner Architekt und Gartengestalter Dipl.-Ing. Wilfried Schuh † wird erster Eigentümer. Als 50-jähriger kauft er das Fahrzeug und lässt es am 07.07.1987 in Berlin zu. Das Fahrzeug ist 17 Jahre in seinem Besitz. 2004 verkauft er das Fahrzeug an ein befreundetes Arzt-Ehepaar. Nun wird es von zarter Damen- und Chirurgenhand bei Urlaubsfahrten auf langen Strecken eingesetzt. Am 29.11.2017 erhält es das H-Kennzeichen B-N 2743 H. Ab 2023 wird es nur noch sehr wenig bewegt und steht abgedeckt in einer Tiefgarage.
Im Spätsommer 2024 wird das Fahrzeug bei ebay kleinanzeigen angeboten. Das Arzt-Ehepaar verkauft das Fahrzeug aus Altersgründen.
Fotos von/über Wilfried Schuh: Berliner Lokalpresse
Ich hab noch einen blauen Koffer in Berlin (full risk) – 18. Januar 2025
Ganz selbstverständlich benutzen Oldtimer-Fahrer hochmoderne Tesla-Fahrzeuge. Die Taxifahrt geht vom Spandauer Bahnhof nach Schmargendorf in die Berkaer Straße! Die elektrischen Beschleunigungswerte sind unvorstellbar!
Er wird ausgepackt und beschildert. Dann folgt ein kurzes Fotoshooting im Innenhof vor der bekannten Gartenvilla, die von Herrn Wilfried Schuh † erbaut wurde.
Keine Frage, hier geht’s erst einmal hin! Aral ist ja auch blau.
An der Tanke in Zehlendorf wird vor der Autobahnfahrt und der Überführung das Refueling und die Pressurisation vorgenommen.
Bastelbuben am Werk – Januar 2025
Kommentar vom Driver (Januar 2025):
Eine erste böse Überraschung während der Überführungsfahrt!
Während der Überführungsfahrt tönte bei eingeschaltetem Radio aus den hinteren Lautsprechern andauernd ein heulender Ton. Dieser Ton war so laut, dass er den tollen Sechszylinder-Sound vom Motor übertönte.
Das ist kein Zustand und es muss sehr schnell eine Abhilfe herbei!
Hier liegt bereits der Übeltäter auf dem Tisch.
Hinter den Kulissen sah es dann so aus.
+++ Da lacht das Elektrikerherz. +++
Die Überraschung ist geglückt!
Ursachenerforschung:
Laut FIN war ab Werk im Fahrzeug ein Bavaria C Radio, ein Sound-System mit Überblend-Regler und eine manuelle Antenne verbaut.
Bei meiner Fahrzeugübernahme befand sich jedoch ein Kenwood CD-Radio im Schacht und eine Automatik-Antenne im Heck. Laut Vorbesitzer sei das Originalradio defekt gewesen und deshalb der Umbau erfolgt. Erfahrungsgemäß besteht in Verbindung mit dem BMW-Soundsystem bei Umbauten erhebliches Problem- und Bastelpotential! Schauen wir doch einmal hinter die Kulissen. Ich lasse mich gerne überraschen.
Die Frage ist nun: Who is who, wohin geht who und wie sind die Lautsprecher verdrahtet?
Überall in der Verkabelung von Radio, Antenne und Lautsprechern waren Bastelspuren zu entdecken. Bereits in unserem E30 TC2 Bj. 1990 haben wir sehr gute Erfahrung mit dem Blaupunkt Skagen gemacht. Dieses moderne Autoradio ist im Nostalgielook gehalten, hat DAB+, MP3 mit USB-Stick, Bluetooth, Freisprecheinrichtung und vier moderne Class-D Endstufen mit je 50 Watt. Wegen der einheitlichen Bedienbarkeit unserer Fahrzeuge wird dieses Radio-Modell auch hier in Driver’s Car zum Einsatz kommen!
Generalrevision – Januar bis Mai 2025
Kommentar vom Revisor (Januar 2025):
Der Motor ist noch warm – eine gute Gelegenheit für einen schnellen Erstcheck!
Das sieht alles nach einem gesunden Motörchen aus. Eine Revision mit allen Wartungspunkten der Inspektion I und Inspektion II kann beginnen. Dabei ist auch eine Generalrevision der Karosserie obligatorisch.
Es ist der 24. Januar 2025! Unser roter E30 TC2 kennt das schon. Jetzt muss auch der Blaue hier hinauf ‚fahren‘ und da bleibt er auch vorerst bei der Revision.
Kommentar vom Revisor (Februar 2025):
Mein allererster Zahnriemenwechsel in meinem Leben!
Hier ‚oben‘ an der Nockenwelle ist schon mal OT. Und da ‚unten‘ an der Kurbelwelle ist auch OT!
Alles scheint o.k. und ein Zahnriemenwechsel ist wohl kein Thema.
Kommentar vom Revisor (Februar – März 2025):
Und jetzt kommt die zweite böse Überraschung!
Als Riemenscheibe (2) und Schwingungsdämpfer (1) demontiert sind, zeigt sich, dass der Passstift (siehe Pfeil im Foto und die Nr. 8) im Kurbelwellen-Zahnrad vollständig eingedrückt ist! Wer macht denn so etwas? Eine ganz präzise winkelgenaue Zündung und Einspritzung ist damit Glücksache. Es ist schon verwunderlich, dass das Motörchen so schön lief.
Die Frage ist nun, wie bekommt man den Stift mit möglichst wenig Aufwand da wieder heraus. Kann der Stift z.B. ohne weitere Demontagen direkt ausgebohrt werden? Ein Versuch wär’s wert.
Wegen der Platz- und Sichtverhältnisse besteht aber keine Chance! Das endet in Murkserei!
Das Kurbelwellen-Zahnriemenrad muss also abgezogen werden.
Dazu wird allerdings schweres Gerät benötigt. Beim Besuch der Retro Classics Messe in Stuttgart habe ich mir das notwendige Werkzeug aus dem Gebrauchtfundus zusammengekauft.
Es waren im Einsatz: BMW-Kurbelwellen-Feststeller (das silberne massive Teil Foto Mitte oben), Verlängerungsrohr, Schlagschrauber, lange 27er-Schlagschrauber-Nuss und Nabenabzieher.
Auf der Werkbank lässt sich’s besser arbeiten. Der Passstift wird ausgebohrt. Schön ist das nicht! Zum Glück bleibt der untere Bereich der Passbohrung unverletzt. Somit kann das Kurbelwellen-Zahnriemenrad weiter verwendet werden und muss nicht getauscht werden.
Der neue gehärtete 5 x 16 mm Passstift sitzt perfekt und passt bei der Anprobe auch gut in die Passbohrung vom Schwingungsdämpfer.
Kommentar vom Revisor (März 2025):
Das war eine fürchterliche Murkserei!
Jetzt muss alles wieder zusammengebaut werden.
Der Zahnriemen ist getauscht und gespannt. Es muss ’nur noch‘ die Kurbelwellen-Zentralschraube mit 400 Nm angezogen werden! Ein Hebelarm von 1,5 m Länge und eine Zugkraft von 27 Kilopond (270 N) mit der Federwaage (links am Rohr hängend) wird wohl reichen, um die 400 Nm zu realisieren. Denn 1,5 m mal 270 N ergeben 405 Nm! Die ‚Verlängerungsröhrchen‘ haben sich allerdings bei der Aktion wie Flitzebogen gebogen – sehr furchterregend!
Kommentar vom Revisor (März 2025):
Und da kommt die dritte Überraschung!
Laut Rechnungen vom Vorbesitzer gab es kürzlich umfangreiche Reparaturen am Kühlsystem.
Kein Wunder, denn hier kommt dafür die Erklärung: Am Schraubdeckel fehlt der halbe Dichtungsring und der Rest vom Ring ist altersbedingt stark deformiert. Deshalb kann sich im Kühlsystem kein Druck aufbauen und ein ständiger Kühlwasserverlust ist die Folge.
Kommentar vom Revisor (März 2025):
Jetzt gibt es deutsche Ingenieurskunst zu bewundern – das Ventilspiel wird geprüft!
Der M20B25 Motor besitzt noch keinen hydraulischen Ausgleich für das Ventilspiel. Das muss klassisch mit der Fühlerblattlehre geprüft und eingestellt werden. Laut Insider-Info läuft das Motörchen statt mit empfohlenen 0,25 mm Spiel etwas besser mit 0,35 mm beim Auslass- und 0,30 mm beim Einlassventil.
Wir schauen erst einmal, was Stand der Dinge ist.
Die Zylinderkopfhaube ist innen in einem top Zustand. Nach 185.000 Kilometer gibt es keine nennenswerten Ablagerungen.
Das Ventilspiel ist bei allen 12 Ventilen vorbildlich und liegt zwischen 0,25 mm und 0,3 mm. Es muss nichts eingestellt und nachjustiert werden. Auch sieht die Nockenwelle nach 185.000 km sehr gut aus. Sie ist nicht eingelaufen.
Das alles deutet auf eine gute Pflege des Motörchens hin und auf eine sehr schonende Fahrweise der Vorbesitzer.
Kommentar vom Driver (März bis Mai 2025): Jetzt muss auch noch die Tribologie
in Ordnung gebracht werden! Im Fahrzeug gibt es insgesamt 8 Betriebsstoffe!
Trickreich werden die Tribo-Produkte mit Trichter und Schläuchen eingefüllt. Die Wälz- und Gleitkörper werden sich freuen!
Kommentar vom Revisor (09. Mai 2025):
Der pure Nervenkitzel – der erste Motorstart nach der Revision!
Er ist kalt und hat 3 Monate nicht gelaufen! Wie war das nochmal mit dem seidenweichen Lauf?
Ohne Räder … – Februar bis Mai 2025
Kommentar vom Restaurator (Februar – Mai 2025):
Die Räder sind nun an der Reihe – was für ein Drama!
Die DOT sagt beim Ersatzrad KW19/1987.
Und da steht außerdem ‚Made in West Germany‘ drauf. Einen 195/65 R14 für die Stahlfelge zu bekommen, das dürfte wohl kein Drama sein.
… diese 4 Räder habe ich am 08. Februar zu Reifen Özkan nach Gießen gebracht. Der Auftrag lautete: Die 4 Felgen sollen restauriert werden und es sollen neue Pneus aufgezogen werden. Herr Özkan (Sen.) nahm den Auftrag gerne an und nannte mir eine Lieferzeit von ca. 2 Wochen. Zu Reifen Özkan habe ich seit über 30 Jahren ein vertrauensvolles Lieferant-Kunde-Verhältnis. Das kann sich aber ändern!
Was für ein Drama – heute ist der 29. März 2025. Vor 7 Wochen habe ich meine 4 Felgen zu Firma Reifen Özkan zur Restaurierung gebracht. Der Chef persönlich nahm den Auftrag gerne an und versprach mir eine Lieferzeit von ca. 2 Wochen. Nachdem die 2 Wochen verstrichen waren, bin ich wöchentlich und später täglich zu Reifen Özkan gefahren, um mich beim Chef nach dem Fortgang zu erkundigen. Ich bekam immer neue ‚Märchen‘ zu hören. Nun habe ich mit Fristsetzung die Herausgabe und Rückgabe meiner Felgen verlangt. Gestern verstrich die Frist und die Felgen blieben weiter verschwunden! Wie immer wurde ich mit neuen ‚Märchen‘ vertröstet und mit neuen Geschichten BELOGEN!
Ich gehe davon aus, dass meine Felgen bei Reifen Özkan ‚abhanden‘ gekommen sind. Das wird nun mein Anwalt regeln!
Was für eine dumme Geschäftspraktik! So zerstört man eine über 30 Jahre gewachsene Geschäftsbeziehung! Der Frust ist groß!
Da das räderlose, aufgebockte und somit ‚unbewegliche‘ Fahrzeug hier seit 7 Wochen die ganze Werkstatt blockiert, liegen die Nerven blank. Um die Blockade zu beenden, muss dringend eine Lösung herbei! Schauen wir doch einmal, was bei ebay so im Angebot ist. Diese 4 Felgen sehen doch gut aus. Zumindest sind außen auf den Felgenhörnern keine Gewichte eingeschlagen. Die 4 werden jetzt gekauft. Es ist der 30. März 2025!
Die neuen ebay Räder sind 4 Tage nach dem Sofortkauf hier am 03.04.2025 wohlbehalten angekommen. Die Gummis sind ein Fall für die Entsorgung. Ich werde die Felgen bei deutschen Profis restaurieren und pulverbeschichten lassen. Dieses Mal begleite ich meine Räder bis in den Produktionsprozess, damit sie nicht wieder unter die ‚Räder‘ kommen.
Es ist der 2. Mai 2025 und die Felgen sind bei MTS abholbereit!
Nach der letzten Pulverlackschicht hängen sie zum Abkühlen noch im Rollgestell.
Habe sie dann noch ofenwarm zu meinem neuen Reifenhändler EUROMASTER in Gießen gefahren. Der Chef dort sagte, dass er noch nie in seinem Leben antike Felgen in so einem Finish gesehen hätte!
Innen- und Außenfinish – Februar bis Mai 2025
Kommentar vom Restaurator (Februar 2025):
Jetzt ist leichtere Kost angesagt!
Von wegen leichte Kost – so ein Frontsitz ist schon ein schweres und sehr unhandliches Objekt. Ohne stabile Drehvorrichtung geht die Pflege nicht. Und angeschraubt muss der Sitz auch noch sein, sonst kippt er gleich von der Rolle.
Kommentar vom Restaurator (Februar – Mai 2025): Jetzt ist das Finish dran!
Der Kofferraum wird ohne Verkleidungen gründlich inspiziert. Was sind das denn hier rechts für Rostlöcher?
Aha, das ist klassischer E30 Rostbefall! Hier unten im rechten Radlauf, gut sichtbar wenn Hinterrad und Schutzverkleidung abgenommen sind, setzt sich oberhalb vom Kraftstoff-Ausgleichsbehälter gerne der feine Straßenstaub mit Feuchtigkeit ab. Optimal für versteckten Rostbefall und ein Sanierungsfall.
Damals waren bei den BMW-Auslieferungen beim E30 die Auspuff-Endrohre und die Auspuff-Endtöpfe mit Einbrennlack matt schwarz ausgeführt.
Heute zeugen silbern bronzierte Endrohre von unwissenden Bastlern – ganz gewiss! Allerdings gab es damals von BMW im Zubehörhandel für den 320i auch verchromte Endröhrchen zum drüberstülpen.
Und heute ist der Beulendoktor da.
Das ist nichts für schwache Nerven! Nach wenigen Minuten waren bereits die ersten 5 Dellchen auf der Kofferraumhaube verschwunden.
Es ist der 17. Mai 2025. Er ist auf der Straße und zu Hause angekommen.
Nur die Nabenabdeckungen fehlen noch.
Ich muss zum TÜV – 28. Mai 2025
Kommentar vom Revisor (Mai 2025):
Und da kommt die vierte Überraschung!
Durch Zufall wird vor dem TÜV-Termin bei einem Beleuchtungscheck das hier entdeckt: Die linke Nebelschlussleuchte funktioniert nicht. Das wäre ein gravierender Mangel!
Hier waren schon wieder ‚elektrische Bastelbuben‘ am Werk? Die Birne fehlt, der Anschluss der Birne wurde gekappt und im Stecker links wurde der zugehörige Pin herausgedrückt. Unklar ist, für was und warum das Relais da drin ist. Es geht auch ohne!
Sprit Stinker – Juni 2025
Schon immer stinkt er nach dem Abstellen penetrant nach Sprit! Beim TÜV Termin waren aber keine Kraftstoff-Undichtigkeiten zu entdecken. Der Verdacht fällt auf eine defekte Tankentlüftung.
Und so kuschelig sieht es im hinteren rechten Kotflügel oberhalb vom Kraftstoff-Ausgleichsbehälter aus. Ganz oben ist die durchgerostete Stelle am inneren Kotflügel zu sehen. Bevor dieses Foto aufgenommen wurde, musste aber an dieser Stelle etwa ein halber Wassereimer voll feinstem Strassendreck herausgearbeitet werden. Der hatte sich oben hinter dem Ausgleichsbehälter über die Jahrzehnte wie ein Betonklumpen eingenistet und mitsamt eingetragenem Wasser für die Rostbildung gesorgt.
The Flying Boys are Flying Again – August 2025
Von einer Testfahrt bei leichtem Regen zum Edersee berichten die zwei Flieger:
Die Windgeräusche sind bei geschlossenem Verdeck oberhalb 110 km/h unerträglich!
Außerdem ist das Verdeck nicht 100% dicht.
In use again! – August 2025
Und er ist als Schönwetter-Fahrzeug bei täglicher Benutzung im Straßenverkehr angekommen!
Foto-Location:
Hauptstraße in Wettenberg
K7 das ohmsche Relais – September 2025
Manchmal fiel gleichzeitig das Frischluftgebläse und die elektrische Spiegelverstellung aus, dann funktionierten plötzlich beide wieder. Der Verdacht fällt sofort auf das Relais K7. Bei geschlossenen Kontakten konnte mit dem Messgerät lastlos und rein ohmsch ein Kontakt-Übergangswiderstand von 0,1 Ω bis 71 Ω gemessen werden.
Und so sehen verschlissene ‚ohmsche‘ Kontakte aus! Das ist in Gleichspannungs-Systemen leider das typische Verschleißbild!
Zwillinge? – Oktober 2025
Zweiter Ölwechsel – November 2025
Der Ölfilter ist beim 325i nicht besonders zugänglich verbaut. Selbst von unten kommt man schlecht an ihn heran. Aber mit dem passenden Werkzeug versuche ich es einmal von oben. Und es geht tatsächlich!
Beim Spengler – Dezember 2025
Jetzt geht es hinten rechts am inneren Kotflügel an die durchgerostete Ecke.
Save the Dates – 2026
Heart and Soal – 1980
Von 1976 bis 1981 war mein Arbeitgeber die VDO Adolf Schindling AG in Schwalbach/Taunus. Dort war ich in meiner letzten Funktion als Abteilungsleiter für die Mikrocontroller-Entwicklung verantwortlich.
In meiner Abteilung wurden Anfang der 80er Jahre für BMW-Fahrzeuge die SIA (Service Intervall Anzeige – eine absolute Weltneuheit) und die KVA (eine echt rechnende Kraftstoff-Verbrauchsanzeige) federführend entwickelt. Frühere ‚Verbrauchsanzeigen‘ waren lediglich Saugrohr-Unterdruckmesser, die eigentlich nur Anzeigen für die Stellung des Gaspedals waren. Beide Produkte wurden u.a. erstmalig auch im E30 in Großserie verbaut.
Fotos u. Grafik: Reproduktionen aus einem Präsentationspapier
der Fa. VDO AG ca. 1981



























































































































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